Volleyball-Regionalliga: Premierensieg für KSV / GSVE-Reserve punktet beim Tabellenzweiten
Krostitzer SV – SV Tröbnitz 3:0 (25:18,25:22, 25:18). Erster Saisonsieg gegen den Mitaufsteiger: Im Konzert der Großen aus Dresden, Erfurt und Leipzig sind Krostitz und Tröbnitz, eine 500-Einwohner-Gemeinde im Thüringer Holzland, die Underdogs der Liga. Beide Teams gingen sieglos in die Partie. Nach der DerbyPleite in der Vorwoche hatte KSV-Trainer André Quasdorf mächtig am Personalkarussell gedreht. Markus Knobloch wechselte von der Diagonalposition in den Mittelblock. Von dort rotierte Alexander Dross in den Außenangriff, wo Toni Walter weichen musste. Er übernahm die verwaiste Diagonale. Nach nervösem Beginn zeigten die Maßnahmen vor allem im
Block Wirkung. Den schnellen 2:6-Rückstand – die einzige erwähnenswerte Führung der Gäste Tag – drehten die Krostitzer postwendend. Die Gastgeber agierten nun zwingender und setzten sich ab. Mit sechs bärenstarken Sprungaufschlägen am Stück beseitigte Felix Beyer letzte Zweifel am Gewinn des ersten Satzes.
Auch im zweiten Durchgang präsentierten sich beide Annahmereihen nicht sattelfest. Dank der besseren Aufschläge
erspielte sich der KSV früh das nötige Punktepolster. Mit zahlreichen Wechseln versuchte sich Tröbnitz gegen die drohende Niederlage zu stemmen. Vor allem über die Mitte lief es jetzt besser. Zu einem Satzgewinn sollte es letztendlich nicht reichen, zu abgeklärt spulten die Hausherren ihr Pensum in der Delitzscher Mehrzweckhalle herunter.
Der dritte Durchgang war von Tröbnitzer Auflösungserscheinungen geprägt. Über die Stationen 7:2 und 12:4 marschierten Kapitän Nico Schulz & Co. scheinbar leichtfüßig gen Satz- und Spielball. Beide Teams befanden sich gedanklich bereits in der Kabine, als der Tröbnitzer Löwenberg beim Stand von 23:8 zum Aufschlag schritt. Erst zwei Auszeiten und neun Punkte später stoppte Krostitz dieser Hammerserie. Der zähe Schluss trübte die Stimmung
nicht. „Wir haben heute eine geschlossene Mannschaftsleistung auf’s Parkett gelegt. Dank unser aggressiven Aufschläge konnten wir den geordneten Spielaufbau beim Gegner unterbinden“, sagte Trainer Quasdorf zufrieden. Nicht nur für die Tabelle, auch für das Selbstvertrauen war der Sieg enorm wichtig, denn die anstehenden Aufgaben werden nicht einfacher. Bereits am kommenden Sonnabend reist die Mannschaft zum ungeschlagenen Tabellenführer USV TU Dresden. An der Elbe kann der KSV locker aufspielen. Als krasser Außenseiter wäre bereits ein Satzgewinn ein Erfolg.

Foto: Alexander Prautzsch
VC Dresden II – GSVE Delitzsch II 3:2 (25:18, 11:25, 25:22, 25:27, 21:19). Am Ende eines weiteren Wellenritts der Reserve-Recken wusste Trainer Sebastian Reichstein mal wieder nicht so recht, was er vom Vortrag der Seinen halten sollte: „Ich bin hin- und hergerissen. Es war ein Auf und Ab. Wir hatten gute Szenen, machen aber zu viele Fehler, vor allem in der Annahme.“ Einerseits hatten die Gäste den Tabellenzweiten am Rande einer
Niederlage, andererseits hätte die Angelegenheit auch schon vorzeitig enden können. „Wenn wir so heiß gewesen
wären wie gegen Krostitz, hätten wir gewonnen. Wir sind relativ emotionslos aufgetreten“, bemängelte der Coach. So sah manch einer die GSVE-Felle bereits in der Anfangsphase davon schwimmen, als Dresden agierte und Delitzsch kaum zwingende Aktionen brachte. Doch im zweiten Durchgang übernahmen die jungen Herren vom Lober plötzlich vollends die Regie, die VC-Reserve schenkte das Ding vorzeitig her und gab einigen Stammspielern Schonzeit. Nach dem Seitenwechsel schlug das Pendel wieder in die andere Richtung aus.
Im vierten Abschnitt schien Dresden den Sack zuzumachen, führte lange mit drei Punkten Vorsprung. Doch in der
Schlussphase zog Delitzsch durchaus glücklich den Kopf aus der Schlinge, rettete sich in den Tiebreak und hatte bereits einen Punkt sicher.
Fast wären daraus zwei geworden. Beim Stand von 14:11 gab es drei Matchbälle für die Gäste. Aber anstatt die Sache mutig und mit Selbstvertrauen anzugehen, schaltete das Team plötzlich wieder in den Sicherheitsmodus. Die Hausherren ließen sich nicht zweimal bitten, kamen zurück und drehten die Partie endgültig.
(LVZ, 30.10.2018)