Volleyball-Sachsenliga: Krostitz und Bad Düben feiern auswärts Arbeitssiege und sind weiter ungeschlagen
SV Chemnitz-Harthau – Krostitzer SV 2:3 (25:21, 25:20, 21:25, 19:25, 13:15). Zwei Stunden brauchten die Krostitzer, um den Tabellenfünften auf dessen Parkett niederzuringen und kamen dabei nach einem Zweisatz-Rückstand noch einmal zurück. „Zu Beginn hat uns die Leichtigkeit gefehlt. Die Tabellenführung klebte wie ein schwerer Rucksack auf unseren Schultern“, sagte Trainer André Quasdorf anschließend. Erschöpft, glücklich, aber keinesfalls euphorisiert traten die Nordsachsen die Heimreise an. Das Spiel hatte alle Kraft gekostet.
In den ersten beiden Sätzen drückten die Hausherren dem Spiel ihren Stempel auf, dank starker Annahme und geringer Fehlerquote sowie guten Aufschlägen, variablen Angriffen und einem blickdichten Block zog Chemnitz jeweils früh davon und brachte den Vorsprung sicher ins Ziel. Krostitz schien überhaupt nicht ins Spiel zu finden, alles deutete auf eine klare Niederlage hin. Dazu narrte der Chemnitzer Zuspieler die Gäste ein ums andere Mal mit seinen Finten, was zusätzlich an den Nerven zehrte.
Doch vor Beginn des dritten Durchgangs legte Quasdorf verbal den Finger in die Wunde und erweckte die Seinen damit aus dem Tiefschlaf. Das Team bewahrte die Ruhe und schaffte es, den berüchtigten Schalter umzulegen. Durch weniger Risiko bei den Angaben verringerte der KSV seine Fehlerquote und brachte so das Spiel zum Kippen. Mit viel Kampf und Einsatz kam das Team tatsächlich noch einmal zurück, während sich die Gastgeber nun einige Aussetzer zuviel leisteten. Diese Geschenke nahmen die Krostitzer gerne an und nahmen zwei Punkte im Stile eines Tabellenführers mit.
„Wir haben ohne zu glänzen Volleyball gearbeitet und unsere Chancen konsequent genutzt“, sagte Außenangreifer Sebastian Walther. „Wir haben die Ruhe bewahrt und uns mit viel Moral zurückgekämpft.“ Diese Tugenden gilt es zu wahren, denn Am 9. Dezember können die Männer von Trainer Quasdorf ihre perfekte Hinrunde krönen. Dann geht es zum Tabellenvorletzten TSV Leipzig. Für das am Anfang der Saison verlegte Derby beim SV Bad Düben gibt es nun endlich einen festen Termin. Die Partie wird am 17. März nachgeholt – und steigt damit vor dem eigentlichen Hinspiel. Das wiederum ist für den 20. Januar 2018 angesetzt. Kann man sich vielleicht schon mal im Kalender markieren. Gut möglich, dass sich an diesem Tag in der Delitzscher Mehrzweckhalle zwei ungeschlagene Mannschaften begegnen und den ein oder anderen Fingerzeig in Sachen Meisterschaft loswerden. jd
Krostitzer SV: Beyer, Dross, Fritsche, Klette, Koch, Planer, Schubert, Schulz, Sperber, Walter.

SSV St. Egidien – SV Bad Düben 2:3 (17:25, 25:17, 25:20, 17:25, 10:15). Auch die Kurstadt-Schmetterer vom SV Bad Düben behalten ihre weiße Weste, taten sich beim Aufsteiger SSV St. Egidien jedoch äußerst schwer. Das Team von Spielertrainer Thomas Haack setzte sich am Ende krampfhaft mit 3:2 (25:17, 17:25, 20:25, 25:17, 15:10) durch und bleibt dem Krostitzer SV somit auf den Fersen.
Die Nordsachsen reisten ohne vier Spieler ersatzgeschwächt nach Glauchau. Zudem wurde Maskottchen „Holzi“ in der Heimat vergessen. „Dürfte teuer werden“, schmunzelte Haack mit Blick auf den umfangreichen Strafenkatalog. Bad Düben begann unter anderem mit dem 17-jährigen Jugendspieler Daniil Gorr auf der Außenposition und legte ab Mitte des ersten Satzes kräftig los – setzte sich von 14:14 zum 25:17-Erfolg ab. Was Daheimgebliebene in der Folge jedoch am Live-Ticker mitverfolgen konnten, bereitete einiges Kopfzerbrechen. Im zweiten Durchgang führten die Gastgeber bereits 13:7, Bad Düben glich zum 14:14 aus, um dann zehn Punkte in Folge zu kassieren. Ähnliches Bild im dritten Satz: St. Egidien zog bis zum 20:11 seelenruhig seine Bahnen, ehe die Gäste aus der Heide plötzlich auf 18:20 verkürzten. Dann war die Puste raus. „Ein sehr zerfahrenes Spiel mit vielen einfachen Fehlern auf beiden Seiten“, haderte der Coach. Zudem fand das Schiedsgericht eine recht eigenwillige und nicht konsequente Linie, was die technische Bewertung des Zuspiels angeht – zerfahren eben. Sascha Baumgart ersetzte in der Folge Gorr, der 19-Jährige Lukas Ohrisch durfte in der Mitte ran. Die Maßnahmen fruchteten.
Am Ende drehten die favorisierten Dübener die Partie noch recht souverän, auch weil den nahezu am Limit spielenden Hausherren zunehmend die Kräfte schwanden. Mit sechs Siegen aus sechs Spielen geht es am 9. Dezember ungeschlagen in den letzten Spieltag des Jahres. Zurück in der heimischen Bundespolizei-Sporthalle werden der VC Zschopau II und die VF Blau-Weiß Hoyerswerda erwartet. T.M.
SV Bad Düben: Baumgarten, Haack, Baumgart, Andrä, Lange, Gorr, Schneider, Ohrisch, Ungelenk.
(LVZ, 29.11.2017)